Warum Europa nicht überall konkurrieren muss, um zu gewinnen

Unsere sozialen Netzwerke werden aus dem Silicon Valley dominiert, darum stellt sich die Frage: Muss Europa versuchen, dieselben Plattformen zu bauen – oder sollten wir unsere Kräfte anders einsetzen?

Europa hat weltweit führende Positionen in Automobilindustrie, grüner Technologie, Finanzen und Maschinenbau. Diese Stärken sind nicht nur wirtschaftlich relevant, sie sind strategisch. Statt Ressourcen in einen aussichtslosen Wettbewerb mit Plattformen wie Meta oder TikTok zu stecken, sollten wir uns darauf konzentrieren, Abhängigkeiten zu schaffen, die andere dazu zwingen, europäische Technologien, Standards und Expertise zu nutzen.

Hier einige Denkanstösse:

  • Europa hat mit der DSGVO bewiesen, dass wir Standards setzen können, an denen niemand vorbeikommt. Warum nicht dasselbe für digitale Infrastrukturen, KI oder Blockchain tun?

  • Unsere fragmentierten Märkte sind oft ein Nachteil, aber in ihrer Vielfalt liegt Stärke. Sie fördern Innovationen, die weltweit einzigartig sind – von Industrie 4.0 bis zu Gesundheitsdatenplattformen.

  • Statt Plattformen zu kopieren, könnten wir die Technologien und Infrastrukturen kontrollieren, die diese Plattformen brauchen: Rechenzentren, digitale Zahlungssysteme oder ethische KI.

Die Realität:
2023 nutzten 85 % der Deutschen WhatsApp, 62 % Instagram und über 50 % Facebook – allesamt US-amerikanische Plattformen. Doch während sie uns soziale Verbindungen bringen, bauen wir die Technologien, auf denen diese Plattformen basieren.

Mein Gedanke:
Lasst uns nicht alles machen. Lasst uns das machen, was andere brauchen – und dabei unsere Stärken ausspielen. Konkurrenz ist nicht immer der Weg zum Sieg. Manchmal reicht es, die Regeln des Spiels zu definieren.

Was denkt ihr: Soll Europa versuchen, eigene Social-Media-Plattformen aufzubauen, oder lieber strategische Abhängigkeiten schaffen?

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