Fachkräftemangel in der Schweiz – und doch übersehen wir wertvolle Potenziale?
In der Schweiz sprechen wir ständig über den Fachkräftemangel. Unternehmen suchen händeringend nach Personal, Projekte verzögern sich, und die Lücken in wichtigen Branchen werden grösser. Gleichzeitig gibt es eine Gruppe erfahrener Arbeitskräfte, die auf dem Arbeitsmarkt oft übersehen wird: Menschen über 55.
Hier steckt der Widerspruch:
Während Unternehmen klagen, keine passenden Fachkräfte zu finden, machen Personen ab 55 Jahren nur 8 Prozent der Neueinstellungen aus – obwohl sie 23 Prozent der Erwerbstätigen stellen. Diese Generation bringt Jahrzehnte an Erfahrung, Stabilität und Wissen mit, die oft entscheidend sind, um komplexe Herausforderungen zu lösen.
Wo liegt das Problem?
- Kosten: Höhere Lohnvorstellungen schrecken ab.
- Vorurteile: Die vermeintlich fehlende Flexibilität oder digitale Rückstände
sorgen für Unsicherheit.
- Kurzfristiges Denken: Der Fokus auf schnelle, kostengünstige Lösungen ignoriert langfristigen Mehrwert.
Ohne die Erfahrung dieser Fachkräfte wird der Fachkräftemangel nicht kleiner, sondern grösser. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels können Unternehmen es sich nicht leisten, Potenziale ungenutzt zu lassen.
Vielleicht sollten wir uns fragen, ob der Schmerz nicht selbst gemacht ist. Wenn wir weiterhin Erfahrung ignorieren, verspielen wir nicht nur Chancen – wir schwächen auch unsere eigene Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Die Lösung? Ein Umdenken, das auf Zusammenarbeit statt Ausgrenzung setzt:
- Erfahrung trifft Innovation: Teams, die Generationen verbinden, sind oft erfolgreicher.
- Weiterbildung statt Vorurteile: Digitale Kompetenz lässt sich lernen – Erfahrung nicht.
- Langfristiges Denken: Investitionen in erfahrene Fachkräfte zahlen sich aus, gerade wenn Stabilität gefragt ist.
Was denkst du: Wie können wir den Spagat zwischen Fachkräftemangel und der Potenzialnutzung älterer Generationen endlich meistern?